NHsolution

Flexibilität
Stärkung der zentralen Kraftwerke
Die dänischen zentralen Kraftwerke sollten mit großen Kapazitäten an thermischen Batterien ausgestattet werden, um große Mengen erneuerbarer Energie (EE) aufzunehmen und die gespeicherte Wärme anschließend in den Dampfsystemen der Kraftwerke nutzbar zu machen.
Smart-Grid-Technologien
Intelligentere Steuerung des Stromverbrauchs durch Digitalisierung und Automatisierung.
Energiespeicherung
Die zentralen Kraftwerke zusammen mit großen thermischen Batteriekapazitäten sollen Power-to-X (PtX) betreiben, wenn CO₂ zur Verfügung steht, um praktische Energieträger wie Methan und Methanol zu erzeugen.
Sektorkopplung
Elektrifizierung von Verkehr und Wärme
Vermehrter Einsatz von Elektroautos und elektrischer Heizung im Wohnsektor mit der Möglichkeit zur Wärmespeicherung sowie elektrische Fernwärmeerzeugung verbinden die Energiesektoren miteinander und erhöhen den EE-Verbrauch.
Erhöhte Verbrauchsflexibilität
Dynamische Preisgestaltung und Anreize
Preise, die den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion widerspiegeln, können Verbraucher und Unternehmen dazu motivieren, ihren Stromverbrauch auf Zeiten mit hoher EE-Produktion zu verlagern.
Demand-Response-Lösungen
Aktive Verbraucher und Industrieunternehmen, die ihren Stromverbrauch je nach Angebot flexibel anpassen können.
Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Stabile und langfristige politische Ziele
Zum Beispiel Dänemarks Ziel der Klimaneutralität bis 2045 und 100 % erneuerbarer Strom- und Wärmeerzeugung spätestens bis 2030.
Wirtschaftliche Anreize
Mit der richtigen Integration werden Strom und Wärme so günstig, dass Marktkräfte den Wandel vorantreiben können.
Abbau administrativer Hürden
Schnellere Genehmigungsverfahren für EE-Projekte.
Ausbau der EE-Kapazitäten
Mehr Wind- und Solarenergie
Insbesondere Offshore-Wind hat in Dänemark ein enormes Potenzial.
Energiegemeinschaften und lokale Produktion
Bürger- und genossenschaftlich betriebene EE-Anlagen schaffen lokale Unterstützung und Engagement.
Regionale Zusammenarbeit und Export
Kooperation mit Nachbarländern
Zum Beispiel durch Stromverbindungen (Interkonnektoren), um das Netz zu stabilisieren und überschüssige Energie zu exportieren.
EU-Integration
Teilnahme am europäischen Strommarkt und Entwicklung gemeinsamer Strategien.
Es gibt viele Beispiele für falsch gesetzte Rahmenbedingungen oder Gesetze, die die Umstellung des fossil betriebenen Energiesystems auf eine nachhaltige und fossilfreie Gesellschaft nicht unterstützen. Doch ebenso oft handelt es sich um gute und sinnvolle Gesetze. Das Problem liegt jedoch häufig in der Nachverfolgung und Kontrolle – ob der Markt tatsächlich die Intention umsetzt, die dem Gesetz zugrunde lag. Ein Beispiel, wie schlimm es ausgehen kann, ist das Gesetz zur Einführung digitaler Stromzähler und der damit verbundenen Smart-Grid-Systeme.
Eines der vielleicht wichtigsten Instrumente für die effektive Integration erneuerbarer Energien (EE) in die Versorgung ist ein funktionierendes Smart-Grid-System, zusammen mit den notwendigen Systemen zur Bilanzregelung (siehe Link).
Klima- und Energieminister Martin Lidegaard hat während der Thorning-Regierung (Amtszeit: 2011–2014) durch mehrere Maßnahmen maßgeblich die Grundlage für viele der öffentlichen Rahmenbedingungen oder Gesetze geschaffen, die heute einen Großteil des dänischen Energiesektors regulieren.
Gerade Martin Lidegaard äußerte sich 2013 auf der Website der dänischen Energiebehörde anlässlich eines vom Folketing verabschiedeten Gesetzes, das die Einführung digitaler Stromzähler bei dänischen Verbrauchern vorsieht. Der Minister hob die großen Vorteile für die Gesellschaft hervor, die die Zähler bringen würden (siehe Link). Zitat aus der Stellungnahme des Ministers: „Das Potenzial ist enorm. Ein intelligentes Energiesystem beginnt mit intelligenten Stromzählern. Wenn die Verbraucher einen stündlichen Überblick über ihren Stromverbrauch erhalten, steigt ihre Möglichkeit, die Stromrechnung selbst zu beeinflussen“, sagte Klima-, Energie- und Bauminister Martin Lidegaard.
In der Praxis jedoch haben die vielen Investitionen in die digitalen Online-Zähler nicht dazu geführt, dass die intelligenten Steuerungssysteme entwickelt wurden, die Martin Lidegaard damals tatsächlich in Aussicht gestellt hatte. Um die Daten der Zähler in Systemen zu nutzen, auf die der Minister 2013 so viel Hoffnung setzte, hätten die Systeme von den Akteuren im Stromsektor – also insbesondere von den Stromversorgern und Großhändlern – entwickelt werden müssen. Eine Entwicklung, die in keiner Weise stattgefunden hat. Abgesehen von einigen erfolgreichen Demonstrationsprojekten ist nichts geschehen – diese Projekte wurden verworfen oder nicht in Betrieb genommen. Was hingegen geschehen ist: Die Stromgroßhändler bzw. die Bilanzverantwortlichen haben immer ausgefeiltere Geschäftsmodelle entwickelt, die keinesfalls den Zielen des Ministers von 2013 entsprechen.
Der staatliche Systemverantwortliche, Energinet, hat viele der übergeordneten Softwaresysteme, Datenhubs usw. entwickelt, die notwendig sind, um optimale Smart-Grid-Systeme zu schaffen. Dennoch hat die Strombranche das Notwendige nicht geliefert. Um ein effektives Smart-Grid-System zu entwickeln, muss dieses mit einem übergeordneten Bilanzregelungssystem funktionieren, das fortlaufend Verbrauch und Produktion für eine Gruppe von Produzenten und Verbrauchern abstimmt – und das Ganze muss laufend online vom staatlichen Systemverantwortlichen Energinet synchronisiert werden.
Martin Lidegaard war in seiner Amtszeit auch der Initiator der Liberalisierung des Strommarktes – ein Markt, der sich heute als ein mehr oder weniger rechtsfreier Raum für gewissenlose und gierige Marktakteure bzw. Bilanzverantwortliche erweist, die nahezu uneingeschränkt handeln und Geschäftskonzepte entwickeln können. Die von ihnen entwickelten Systeme zielen nur darauf ab, möglichst viele Engpässe zu erzeugen und den sogenannten Regelenergiemarkt massiv zu verzerren, in dem Regelleistung gekauft und verkauft wird – was sich extrem destruktiv auf eine kosteneffiziente Integration von EE-Strom auswirkt. Viele Fachleute, die die Komplexität des Versorgungssystems verstehen, fordern genau jene Smart-Grid-Systeme, die vollständig in Bilanzregelungssysteme integriert sind und Produktion und Verbrauch „on the fly“ koordinieren – also sogenannte intelligente Energiesysteme, die große Mengen an EE integrieren können. Diese Systeme waren die Basis von Lidegaards Visionen und die Voraussetzung für die Liberalisierung des Strommarktes. Die Voraussetzungen waren gut – die Umsetzung jedoch mangelhaft oder gar nicht vorhanden.
Die Bilanzverantwortlichen hatten eigentlich alle Voraussetzungen, um optimale Smart-Grid- und Bilanzregelungssysteme bzw. intelligente Energiesysteme im weiteren Sinne zu entwickeln. Doch das haben sie nicht getan. Im Gegenteil: Sie haben nahezu jede Initiative erstickt, Systeme zu schaffen, die den Verbrauchern günstige und effiziente Strom- und Wärmedienstleistungen bereitstellen.
Das politische System und die staatlichen Aufsichtsbehörden im Energiesektor (Energiebehörde und Aufsichtsbehörde für Versorgung) haben schwerwiegend versagt. Warum wurde den kommerziellen Akteuren erlaubt, sich dermaßen verantwortungslos zu verhalten – zum großen Schaden für die grüne Transformation?
In der Realität herrscht Chaos, und meine einfachen „Marktuntersuchungen“ zeigen deutlich das Dilemma auf. Letztes Jahr versuchte ich, mich an meinen Stromversorger Norlys zu wenden – also 11 Jahre nach den glorreichen Tagen im Energieministerium, als die Möglichkeiten intelligenter Energiesysteme von einem stolzen Martin Lidegaard propagiert wurden. Meine Anfrage betraf die Frage, ob ich die nötigen Online-Daten von meinem Stromzähler erhalten könnte, um fortlaufend feststellen zu können, ob mein Haushalt Strom aus dem Netz bezieht oder durch die geplante Photovoltaikanlage auf dem Dach ins Netz einspeist. Nach großer Mühe gelang es dem Kundendienst schließlich, eine Excel-Datei mit veralteten stündlichen Messdaten bereitzustellen – über einen Monat alt. Diese waren völlig unbrauchbar, um ein Echtzeitsystem aufzusetzen, das mein Verbrauch in Verbindung mit der PV-Anlage steuert, basierend auf Parametern, die ich selbst festgelegt hatte.
Vor einem Monat versuchte ich es erneut, diesmal nach Rücksprache mit Energinet, um mich zu vergewissern, ob die technischen und administrativen Online-Werkzeuge bei Energinet vorhanden sind – und das waren sie. Ich wandte mich daraufhin an mehrere Bilanzverantwortliche und Stromversorger. Die Verkaufsabteilung von NRGI in Aarhus war zunächst sehr interessiert an meinem Konzept, musste es jedoch – wie alle anderen – schließlich aufgeben. Die bestehenden Bilanzregelungssysteme und insbesondere die Geschäftsmodelle der Akteure konnten die kleine und einfache Aufgabe schlichtweg nicht bewältigen.
Projekt und Aufgabe, NRGI und anderen Stromakteuren vorgelegt (siehe Link)
Die Kosten für die Renovierung der Gasmotoren in Haderup wurden auf 2 Mio. DKK geschätzt – oder bescheidene 5.000 DKK für jedes der möglichen 400 elektrisch beheizten Häuser, die an das Projekt angeschlossen sind. Ein klarer Beleg dafür, dass das Gesamtsystem auf kostengünstige und effektive Weise große Mengen EE-Strom integrieren könnte.
Doch das gesamte Problem dabei ist, dass kein Akteur – weder NRGI noch andere – dies tun kann oder will. Damit das System funktioniert, müssten alle Haushaltszähler laufend erfasst werden, um zu erkennen, ob deren Solaranlagen Strom produzieren oder ob Strom aus dem Netz bezogen wird. Auch die Windkraftproduktion müsste kontinuierlich gemessen und alle Daten dem zentralen System zugeführt werden, das dann den Verbrauch in jedem Haushalt steuert und Wärmepumpe und Gasmotor bei Haderup Fjernvarme ein- und ausschaltet.
Die technischen Möglichkeiten für ein solches System sind bei Energinet vorhanden – und Akteure wie Fernwärmewerke, Bilanzverantwortliche und Stromversorger könnten problemlos ein solches System entwickeln. Doch wie meine Anfragen zeigen: Zwölf Jahre nach Martin Lidegaards Aufruf zu digitalen Stromzählern und intelligenten Steuerungssystemen ist es nicht gelungen, solche Systeme auf den Markt zu bringen. Oder besser gesagt: Solche pragmatischen und vernünftigen Systeme wurden bewusst nicht realisiert, weil die Marktakteure kein Interesse daran haben – schlichtweg, weil sie sich in monopolähnlichen Strukturen befinden, in denen sie ihre Gewinne weitgehend selbst bestimmen können. Und diese Gewinne sind himmelhoch und völlig unverhältnismäßig, wenn man bedenkt, wie schlecht EE-Strom integriert wird. Wieder einmal versagt das politische System – sowie Aufsicht und Selbstkontrolle der Branche – auf ganzer Linie.
Denn trotz der großen Gedanken und Visionen von Martin Lidegaard im Jahr 2013 ist – wie gesagt – nichts geschehen. Enorme Mengen EE-Strom gehen verloren oder werden gar nicht erst erzeugt, aufgrund einfacher Konflikte, die mit geeigneten Smart-Grid-Systemen leicht lösbar wären.
Bereits vor vielen Jahren wurde das Smart-Grid-System „Totalflex“ entwickelt (siehe Link), das zusammen mit einem bilanzverantwortlichen Unternehmen unter den Vorgaben von Energinet für eine Aufgabe wie in Herrup geeignet gewesen wäre. Doch trotz einer sehr erfolgreichen Testphase wurde Totalflex archiviert – es hatte keinerlei Bedeutung für den operativen Strommarkt, was vor allem am verantwortungslosen Verhalten der Bilanzverantwortlichen bei der Geschäftsentwicklung liegt – zum großen Schaden für das Gesamtsystem.
Juni 2025, Niels Hansen
Die politisch verursachten Probleme bei der Integration erneuerbarer Energien in den dänischen Energiesektor.
Rahmenbedingungen, die die dänische Energieversorgung hätten fossilfrei und kostengünstig machen können
Danmark

Danmark har en stor andel af VE i forsyningen men mange love og tilskud virker til at integrerer produktionen fra VE i forbruget på en samfundsøkonomisk hensigtsmæssige måde.
Tyskland

Danmark har en stor andel af VE i forsyningen men mange love og tilskud virker til at integrerer produktionen fra VE i forbruget på en samfundsøkonomisk hensigtsmæssige måde.
Politik und Rahmenbedingungen
Immer mehr Förderprogramme und Regulierungen zerstören die Möglichkeit, große Mengen Strom aus erneuerbaren Energien (EE) in das Energiesystem zu integrieren. Diese Rahmenbedingungen führen dazu, dass Länder und Regionen einen viel zu hohen Preis für Energie zahlen. Länder mit einem hohen Anteil an EE gewähren ausnahmslos umfangreiche Subventionen für fossilfrei erzeugten Kraftwerksstrom – und zwar stets für kontinuierlich produzierte Energie, unabhängig davon, ob diese gerade gebraucht wird oder nicht. Dieses Vorgehen ist grundlegend falsch und schädlich für die Energiewende.
Letztlich ist es so, dass Fördermittel vielmehr auf Grundlage der Fähigkeit von Systemen vergeben werden sollten, große Mengen EE-Strom sinnvoll zu integrieren. Genau diesen entscheidenden Punkt haben politische Entscheidungsträger weltweit übersehen. Dabei ist es offensichtlich: Eine ordnungsgemäße Integration von EE-Strom kann Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen günstig und attraktiv für die Bevölkerung machen – es fehlt allein an den richtigen Rahmenbedingungen.
Ein gemeinsames Merkmal staatlicher Verwaltungen, Lobbyorganisationen und der Beratungsbranche ist die Annahme, dass jede fossilfrei erzeugte Kilowattstunde grundsätzlich nützlich ist. Viele glauben, dass mit der Einspeisung einer fossilfrei erzeugten Kilowattstunde automatisch eine gleichwertige Reduktion fossiler Energie im Gesamtsystem erfolgt – was jedoch häufig nicht der Fall ist. In der Praxis zeigt sich, dass immer mehr Wind- und Solaranlagen ihre Produktion drosseln müssen, um Raum für subventionierten Kraftwerksstrom zu schaffen. Das führt dazu, dass andere fossilfreie Erzeugungen verdrängt werden und die angestrebte Dekarbonisierung von Regionen oder ganzen Ländern ausbleibt.
Das übergeordnete Problem liegt darin, dass bei passenden Rahmenbedingungen keine Subventionen nötig wären. Eine umfassende und korrekte Umsetzung von Kraftwerken, die mit der EE-Erzeugung interagieren, sowie optimal funktionierende Smart-Grid-Systeme zur Steuerung der EE-Einspeisung, benötigen keine Förderung. Denn in einem solchen effizienten Gesamtsystem wäre fossilfreie Energie so kostengünstig, dass sie fossile Lösungen schlichtweg verdrängen würde.